Bundesliga: Berliner punkten im Kellerduell

von ChessBase
09.12.2007 – Nur einen einzigen Mannschaftspunkt konnten die Rheinländer an diesem Wochenende aus Berlin mitnehmen. Remagen kam heute zu einem 4:4 gegen Zehlendorf. Alle anderen Kämpfe wurden von den Berliner Teams gewonnen. Die Mannschaftsführer Reinhard Müller (Zehlendorf) und Norbert Sprotte (Kreuzberg) können zufrieden sein. Elisabeth Pähtz trug mit zwei Siegen zum Erfolg bei. Auf der anderen Seite haben sich die Sorgenfalten beim Godesberger Klubmanager Günther Poell vergrößert, denn das Team um Rustam Kasimdzhanov ist Träger der roten Laterne. Dagobert Kohlmeyer berichtet aus Berlin. Mehr...

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Berliner Klubs holten wichtige Punkte
Von Dagobert Kohlmeyer

Die Hauptstadt erlebte ein Bundesliga-Wochenende, das für die Berliner Klubs erfreuliche Punktgewinne brachte. Nachdem sich der SC Kreuzberg und der SK Zehlendorf am Freitag im Lokalderby nach spannendem Kampf 4:4 getrennt hatten, machten sie an den nächsten beiden Tagen weiteren Boden im Abstiegskampf gut.

Der Kreuzberger Vereinsvorsitzende Norbert Sprotte freute sich über die „Wende“ in der laufenden Saison und Reinhard Müller, Mannschaftsleiter der Zehlendorfer, vor allem über seine jungen Ungarn im Team, die alle Erwartungen erfüllten.


Müller und Sprotte

Gespielt wurde im Georg Knorr-Gewerbepark in Marzahn, einem neu gestalteten, historischen Industriegelände.

Das Areal ist nach dem Berliner Erfinder und Unternehmer Georg Knorr betitelt, der vor ca. 100 Jahren die nach ihm benannte Bremse erfunden hat. Gebremst wurde an den Schachbrettern nicht, es ging voll zur Sache.


Hinter diesen Fenstern...

Nachdem Schiedsrichter Uwe Bade die einzelne Dame (Elisabeth Pähtz)


Elisabeth Pähtz im "Femme Fatale" -Look

und alle Herren begrüßt sowie an das Handyverbot erinnert hatte, vertieften sich die vier Teams ins Spiel. Der SC Kreuzberg hatte es am Samstag mit dem SC Remagen zu tun, der SK Zehlendorf mit dem Godesberger SK.


Zehlendorf (re.) gegen Godesberg

Wer gehofft hatte, die beiden Giganten Wassili Iwantschuk (Ukraine) und Levon Aronian live zu erleben, wurde enttäuscht. Beide Supergroßmeister, vorige Woche noch beim Weltcup in Sibirien beschäftigt und frühzeitig ausgeschieden, fehlten diesmal. An Brett 1 der Kreuzberger spielte Aronians Landsmann Gabriel Sargissjan, der eine Niederlage gegen Remagens Boris Avruch bezog.


Avruch-Sargissian

Vielleicht lag es daran, dass sich der israelische Großmeister vor der Partie gemeinsam mit seiner Ehefrau Margarita ausgiebig mit Kaffee und Kuchen stärkte.

Dennoch gewann der SC Kreuzberg das Match mit 4,5:3,5, wozu Elisabeth Pähtz mit ihrem Sieg am 7. Brett gegen Juri Boidman nicht unwesentlich beitrug.


Luther gegen Popovic


Socko (re.) gegen Goloschapow


Mainka gegen Tischbierek


Slim Belkhodja, Remagen


Karsten Volke

Das Spitzenbrett der Godesberger besetzte wie gewohnt Exweltmeister Rustam Kasimdschanow.

Er bezwang Borki Predojevic, konnte aber damit die 2,5:5,5-Schlappe seines Klubs nicht verhindern, weil es der einzige Bonner Sieg blieb. Christopher Lutz verlor gegen den Ukrainer Andrej Maximenko, und die Bretter 6-8 der Süd-Berliner konnten alle punkten.

Großmeister Sergej Kalinitschew, der am Samstag bei Kreuzberg nicht zum Einsatz kam, vertrieb sich die Zeit mit der russischen Ausgabe von Kasparows Buch „Die Eröffnungsrevolution der 70er Jahre“.

Am Sonntag hielt der positive Trend der beiden Berliner Schach-Bundesligisten an. Die Kreuzberger gewannen gegen Godesberg mit 5,5:2,5 und Zehlendorf spielte gegen Remagen 4:4 unentschieden. Elli Pähtz punktete wieder und ist mit ihrer guten Bilanz von plus 3 in der laufenden Saison der 1. Herren-Bundesliga noch unbesiegt! Weder die Großmeisterin selbst, noch der SC Kreuzberg müssen den Umzug der Thüringerin in die Hauptstadt vor einem guten Jahr bereuen. Die anderen vollen Punkte für Kreuzberg holten Bartosz Socko und Karsten Volke. Bei Zehlendorf war zuletzt noch mehr drin als ein Remis, denn man führte schon mit zwei Punkten, aber die Gäste aus Remagen konnten den Rückstand noch wettmachen.


GSK gescheitert
Von Günter Poell

Der Godesberger SK hat wie befürchtet beide Schlüsselspiele gegen die Tabellennachbarn aus der Bundeshauptstadt jeweils mit 2.5 : 5.5 verloren. Damit ist der Klub von der Godesburg mit bisher nur einem Punkt aus vier Runden zunächst einmal Träger der ‚Roten Laterne’.

Gegen den in Bestbesetzung antretenden SK Zehlendorf konnte beim ersatzgeschwächten GSK nur GM Rustam Kasimdzhanov gewinnen. Je ein Remis erkämpften GM Aloizas Kveinys, GM Tomas Likavsky und IM Thomas Jackelen.


Godesberger Urgestein aus Litauen: Aloyzas Kweinys

Alle übrigen Partien gingen verloren. Am zweiten Spieltag bot der Gegner SC Kreuzberg ebenfalls fast die Standard­besetzung auf. Gegen diese Übermacht konnten die Vertretung aus der Bundesstadt nur fünf Unentschieden  durch GM Rustam Kasimdzhanov, GM Aloizas Kveinys, GM Tomas Likavsky, IM Thomas Jackelen und FM Bode Schmidt erkämpfen.. Es gab keine Gewinn­partie. Offensichtlich war das Fehlen von IM  Jan Sprenger, GM Florian Jennis, IM Dennis Breder und des soeben zum Großmeister  ernannten Jeninn Steingrimsson selbst gegen die ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfenden beiden Berliner Vertreter nicht zu verkraften.

Auch die Reise des Nachbar SC 1919 Remagen in die Hauptstadt stand unter keinem guten Stern. Am Samstag unterlag man gegen den SC Kreuzberg nach dramatischem Verlauf durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters mit 3.5 : 4.5. Am Sonntag gelang dann immerhin nach zunächst deutlichem Rückstand noch ein wertvolles 4 : 4. gegen den SK Zehlendorf. Auch der SC Remagen musste erneut wichtige Stammspieler ersetzen. Gegen den SC Kreuz­berg siegten GM Boris Avrukh und GM Romuald Mainka. Gegen den SK Zehlendorf waren erneut GM Mainka und IM Robin Swinkels siegreich. Mit je zwei Unentschieden gehörten auch GM Alexander Goloshchapov und GM Slim Belkhodja zu den Leistungsträgern beim SC Remagen, der mit erst zwei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz liegt, aber, ebenso wie der GSK, noch zwei Nachholspiele hat. Denn schon am kommenden Wochenende müssen  beide zum amtierenden Deutschen Meister OSC Baden-Baden reisen und dort auch gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf Turm Trier antreten.

 

 

 

 


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