Prague Chess Festival: Abdusattorov schlägt Keymer

von André Schulz
06.03.2024 – Für Nodirbek Abdusattorov läuft es gut beim Prager Masters, trotz der Niederlage gegen Praggnanandhaa am Montag. In Runde sieben besiegte der Usbeke Vincent Keymer und festigte seinen Platz an der Tabellenspitze. Dai Thai Van Nguyuen freute sich über einen Sieg gegen Parham Maghssodloo und Vidit hatte schon wieder Probleme mit seiner Dame. Im Übrigen ist das Festival in jeder Hinsicht gut besucht. | Jeroen van den Berg (Tata Steel Turnier) eröffnete das Turnier. | Fotos: Petr Vrabec

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Nodirbek Abdusattorv zeigte sich in der 7. Runde des Prag Masters von seiner gestrigen Niederlage gegen Praggnanandhaa unbeeindruckt. Gegen Vincent Keymers 1.d4 wählte der Usbeke, jetzt weltbester Jugendlicher, das Angenommene Damengambit und kam ohne große Probleme aus der Eröffnung.

Die entstandene weiße Bauernstruktur mit einem Doppelbauern auf f3 und einem senkrechten Bauernkeil stellte besondere Anforderungen, denen Keymer nicht über die ganze Partie gerecht werden konnte.

The Queen's Gambit accepted

Das angenommene Damengambit ist eine klare Methode, um mit Schwarz gegen 1.d4 Ausgleich zu erzielen und führt zu lebendigem Figurenspiel.

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Der zweite tschechische Vertreter im Feld, Dai Thai Van Nguyen, hat nach einem Fehlstart mit zwei Niederlagen zu Anfang inzwischen sehr gut ins Turnier gefunden. Mit dem Sieg gegen Parham Maghsoodloo am Montag glich Nguyen sein Score aus, erhielt den Preis für die beste Partie.

In Runde sieben brachte er sich mit einem Sieg über Richard Rapport ins Plus. Ein Qualitätsopfer brachte Nguyen zwei Freibauern und den Sieg ein. 

Keine gute Form zeigt indes der WM-Kandidat Vidit Gujrathi. Am Montag warf er seine Gewinnstellung gegen Vincent Keymer weg, dem er sich seine Dame auf der eigenen Grundreihe fangen ließ. Gegen Parham Maghssodloo passierte dem Inder dieses Missgeschick erneut, diesmal bei vollem Brett auf der h-Linie. Wenn sich das mal nicht zum Trauma auswächst!

Master advanced Tactics and Calculations like a super Grandmaster

The Indian chess grandmaster Vidit Gujrathi with an ELO of over 2700 (June 2023) is one of the best 20 players in the world. For the first time, the sympathetic top player presents himself in a video course. Let a world-class player show you tactical moti

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David Navara schaut, wie es steht

In der Partie zwischen Gukesh und Praggnanandhaa kam Weiß mit zwei Mehrbauern ins Turmendspiel. Die beiden Einzelbauern auf der h-Linie und der f-Linie waren aber im Gewinnsinne kaum verwertbar. Praggnanandhaa versuchte es aber trotzdem 91 Züge lang. 

Mateusz Bartel und David Navara teilten den Punkt. 

Challengers

Im Challengers kam Spitzenreiter Ediz Gürel gegen Jaime Santos nicht über ein Remis hinaus und musste so zusehen, wie Anton Korobov nach seinem Sieg über Vaclav Finek an der Tabellenspitze gleichzog.

Zu vollen Punkten kamen außerdem Maxim Rodshtein gegen Vaishali und Erwin l'Ami gegen Richard Stallmach.

In der Partie von Abhimanyu Mishra (Schwarz) und Stepan Hrbek kann der Tscheche die Theorie in der Najdorf-Bauernvariante nicht. Das ist natürlich nie gut. In dieser Variante ist es besonders schlecht.

How to play the Najdorf

Between 2004 and 2007 the 13th World Champion Garry Kasparov recorded a large 3-volume Najdorf video course. ChessBase is publishing this great classic in a complete edition in the current ChessBase Media format. Look forward to this classic of chess!

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Futures

Im Nachwuchsturnier Futures spielt mit Paul David Peglau auch ein deutsche Telnehmer mit. Er ist das zweitjüngste Mitglied der Peglau-Familie und der einzige Junge. Seine Schwesten haben schon bei verschiedenen Gelegenheiten Erfolge erzielt. Der Elfjährige Paul David verdient sich hier im Nachwuchsturnier des Prager Schachfestivals internationale Sporen. Mit seiner Wertung über 1800 gehört er zu den besten Spielern des Turnier, aber bekanntlich sind junge deutsche Spieler immer überbewertet.

Klarer Spitzenreiter des Turniers ist der Inder Aansh Nandan Nerurka. Paul David Peglau teilte sich mit zwei Spielerinnen mit 2 Punkten nach sechs Runden den siebten bis neunten Platz.

Und das auch noch...

Neben den drei Einladungsturnier werden noch eine Vielzahl weiterer Turniere gespielt und Hunderte von Schachfreunden machen die Veranstaltung zu einem richtigen Festival. Das A-Open ist sehr stark und auch prominent besetzt.

Dinara Belenkaya

So spielen hier die beiden sehr bekannten kanadischen Schwestern Alexandra und Andrea Botez mit, die vor allem mit ihren Streaming-Aktivitäten rund ums Schach für Aufmerksamkeit sorgen.

Andrea Botez

Alexandra Botez

Und es gibt auch noch weitere prominente Besucher.

Links: Organisator Petr Boleslav. Hinten: Loek van Wely, Susan Polgar und Peter Leko im Gespräch

Und schöne Begegnungen.

Autogrammjäger bei Sethuruman

Jeder fängt mal klein an

Tabelle Masters

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Partien Challengers

Tabelle Futures

Partien Futures

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.