Reykjavik Open: Breite Spitze und viele Streamerinnen

von André Schulz
19.03.2024 – Nach sechs Runden hat sich beim Reykjavik Open eine breite Führungsgruppe mit elf Spielern gebildet, die alle 5 Punkte eingesammelt haben. Für Aufmerksamkeit sorgen eine ganze Reihe von populären Streamerinnen, die hier am Brett und auch in ihren sozialen Kanälen aktiv sind. | Fotos: Hallfríður Sigurðardóttir (Reykjavik Open)

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Beim traditionellen Reykjavik Open wiesen nach vier Runden noch zwei Spieler die maximal Punktzahl auf, der polnische U16-Weltmeister Jakub Seemann, derzeit noch IM, und der isländische Großmeister Hedinn Steingrimsson. 

Am Montag wurde eine Doppelrunde ausgetragen. Am Vormittag trafen in Runde fünf die beiden Spitzenreiter aufeinander. Die Partie endete schon im 22. Zug mit der Punkteteilung. Aus der elfköpfigen Verfolgergruppe konnte jedoch nur der französische Großmeister Jules Moussard gegen den isländischen Großmeister Vignir Vatnar Stefansson einen Sieg verbuchen und so das Führungsduo zum Trio erweitern. Die übrigen Duelle in der Verfolgergruppe endeten alle Remis. Dazu gehörte auch die Partie zwischen Uwe Arndt und Anna Cramling. Die Tochter von Pia Cramling hat nicht die Spielstärke ihrer Mutter, aber dank ihrer starken Präsenz mit Partievorführungen auf Twitch und Youtube mindestens die gleiche Popularität. 

Gegen den Deutschen war Anna Cramling dennoch mit Ihrer Elozahl von 2115 Favoritin, verlor aber im ausgehenden Mittelspiel einen Bauern und musste ums Remis kämpfen. Dieses wurde schließlich im 98. Zug amtlich, als nur noch die nackten Könige auf dem Brett standen. In Runde sechs verlor sie Anna Cramling aber gegen Aaron Spencer. Ihre Mutter Pia Cramling kommentiert die Partien ihrer Tochter live auf Youtube.

Elo-Favorit ist der Rumäne Bogdan-Daniel Deac. Nach vier Runden kam der junge Großmeister jedoch nur auf drei Punkte. Deac hatte gegen den Isländer Aleksandr Domalchuk-Jonasson und gegen die Türkin Gunay Mammadzada jeweils einen halben Punkt abgegeben. In Runde fünf gewann Deac gegen Maximilian Lu. In Runde sechs ließ er einen Sieg gegen Hedinn Steingrimsson folgen.

Auch der einstige WM-Kandidat und FIDE-Vizeweltmeister Vassily Ivanchuk kommt nur schwer in Fahrt.

Nach einem Sieg gab er gegen den Engländer Sohum Lohia einen halben Punkt ab. So kam der deutsche FM Nicp Stelmaszyk vom SK Lehrte in den Genuss einer Partie gegen die Schachlegende. Ivanchuk verschaffte sich zwar den Vorteil einer Qualität gegen einen Bauer, musste aber noch lange arbeiten. Die Partie kippte erst im Endspiel zu seinen Gunsten. Gegen Nico Chasin und auch gegen die Chinesin Miaoyi Lu gab Ivanchuk sich aber schon bald nach dem 20. Zug mit Remis zufrieden. In Runde sechs gewann er aber seine Partie gegen eine weitere chinesische WGM, Yuanyuan Xu und ist mit 4,5 Punkten 17ter.

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Außer Anna Cramling nehmen beim Reykjavik Open noch einige andere Spielerinnen mit großer Medienpräsenz teil. Alexandra und Andrea Botez sind Popstars der Streamer-Szene und haben bei ihrem Europaausflug beim Prag Open mitgespielt. Jetzt sind die beiden Kanadierinnen wohl auf dem Rückweg nach Hause und machen in Reykjavik Station.

Alexandra Botez lieferte sich in Runde sechs eine intensive Partie mit der jungen Russin Leyla Garifullina in der französischen MaCutcheon-Variante.

   

    

   

Andrea Botez nahm dem englischen FM Daniel Bisby einen halben Punkt ab. Auch die Israelin Dina Belenkaya ist auf den sozialen Medien sehr aktiv. Sie hat hier im Turnier ebenfalls schon vier Punkte gesammelt, wenn auch gegen schwächere Gegner.

Auch Tania Sachdev und Nurgyul Salimova sind vermutlich auf dem Weg nach Toronto. Tania Sachdev ist eine viel beschäftige Kommentartoren, aber auch eine der besten Spielerinnen ihres Landes.

In Runde sechs verlor sie gegen GM Emre Can. Mit vier Punkten belegt sie Platz 42.

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Die Bulgarin Nurgyul Salimova hat den besten Grund für ihrer Reise nach Toronto. Sie spielt im Kandidatinnenturnier mit und nutzt das Open als Sparringsturnier. Salimova ist in Form, wie ihr Remis gegen den chinesischen GM Xiangyu Xu zeigt. Gegen GM Paulius Pultinevicius kassierte sie aber eine Niederlage. Salimova hat ebenfalls vier Punkte auf dem Konto.

In der Tabelle hat sich nun eine sehr große Führungsgruppe mit elf Spielern gebildet, die nach Zweitwertung von den indischen GMs Praveen Balakrishnan und Vahap Sanal angeführt wird. 

Stand nach sechs Runden

Rg. Snr Name Typ sex Elo Pkt.  Wtg1   Wtg2   Wtg3  Rp
1 Praveen Balakrishnan 5 6
2 Vahap Sanal 5 6
3 Emre Can 5 6
4 Jakub Seemann 5 6
5 Gudmundur Kjartansson 5 6
6 Jules Moussard 5 6
7 Sebastien Maze 5 6
8 Bogdan-Daniel Deac 5 6
9 Alisher Suleymenov 5 6
10 Paulius Pultinevicius 5 6
11 B. Adhiban 5 6
12 Vladislav Nevednichy 4,5 6
13 Miaoyi Lu 4,5 6
14 Xiangyu Xu 4,5 6
15 Hedinn Steingrimsson 4,5 6
16 Mert Yilmazyerli 4,5 6
17 Vasyl Ivanchuk 4,5 6
18 Vladyslav Larkin 4,5 6
19 Benedikt Dauner 4,5 6
20 Nicolai Kistrup 4,5 6
21 Hilmir Freyr Heimisson 4,5 6
22 Mohapatra Sidhant 4,5 6
23 Amit Doshi Moksh 4,5 6
24 Platon Galperin 4,5 6
Kamabathula Sushanth 4,5 6
26 Daniel Howard Fernandez 4,5 6
27 Jimmy Mardell 4,5 6
28 Elliot Papadiamandis 4,5 6
29 Vuppala Prraneeth 4,5 6
30 Jiner Zhu 4,5 6

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
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